Vivarium

In einem Kabinett Fundstücke betrachten:

An einer Wand ein Scherenschnitt.

Mit sanften Zügen. Und sehr viel Haar.

Das mir entgegenfällt.

Ich hebe es auf. Um es wieder anzustecken

Aber es löst sich. Wieder. Und wieder.

Ich gehe weiter. Zu einer Vitrine.

Mit Augen darin. Die mich eingehend ansehen. Wie ich sie.

Und wir uns auf einer Blickachse aufeinander zubewegen.

Bis unsere Wimpern sich berühren.

Dann stehe ich vor einem Schacht. Nahe des Fensters.

Es kommt Luft heraus. Ein starker Strom.

Und es ist irgendetwas darin.

Ich atme sie ein. Die Luft. Und halte den Atem an.

Ich öffne den Mund. Es fallen Libellen heraus.

Die sich auf die Wände setzen.

(erst jetzt entdecke ich das Muster der Tapete)

Draußen dämmert es. Ich verlasse den Raum.

In dem es schön ist. 

Anders. Lebendig.