Als ich auf das Meer hinausschaute, klopfte
es an meinem Ohr. Dreimal. Recht laut. Herein kam eine Woge. Die mich sogleich
weit hinaustrieb. Auf die offene See. Die Woge verebbte allmählich. Und es
wurde ruhiger um mich. Ich blickte zurück: Die Küste hinter mir war nur noch
ein schmaler Streifen. Und vor mir tat sich ein Felsen auf, auf den ich nun zügig
zuschwamm. Als ich näher kam, erkannte ich, dass der Fels ein steiniges Gesicht
war. Ich hielt mich daran fest und mein Atem wurde langsam wieder ruhiger. Es
tat gut, hier für einen Moment neue Kräfte zu sammeln. Denn schon bald würde
ich mich unter Wasser begeben. Ich musste herausfinden, was dieses Gesicht hier
hielt und auf welchem Grund es stand. Dann tauchte ich unter. Ich sah ganz klar.
Und atmen konnte ich auch. Das Gesicht stand auf einem Gesicht. Das darunter
auch. Und das nächste abermals. Ich tauchte und tauchte. Gesichter.
Aufeinandergeschichtet. Gesichter. Aufeinandergetürmt. Eine nicht endende
Formation. Unzählig. Je tiefer ich kam. Ich fand keinen Grund. Und keinen
Anfang. Keinen Ort. Nirgends. Jetzt drängte es mich wieder nach oben. Der
Auftrieb war so stark, dass ich mich sogleich wieder an der Wasseroberfläche
befand. Und schwamm an Land. Es war bereits dunkel. Und da war ein Lagerfeuer
am Strand. Um das Menschen saßen. Ich ging auf sie zu. Im Schein des Feuers
blickte ich in ihre Gesichter. Sie waren ganz steinig. Dann erhoben sie sich.
Und verschwanden. Im Meer.